Nach dem Terroranschlag in Berlin wird der Weihnachtsreiseverkehr in Deutschland schwer bewacht. An Flughäfen, Bahnhöfen und bei der Fahndung in einem 30 Kilometer breiten Streifen an den Grenzen Deutschlands ist die Bundespolizei präsent, teilte das Bundespolizeipräsidium in Potsdam mit.
Sie sucht nach Hochdruck nach dem tatverdächtigen 24-jährigen Anis Amri. Mit Maschinenpistolen und schusssicheren Westen ausgerüstete Beamte gehen auf Streife. Zudem laufen auch verdeckte Maßnahmen, sagt Sprecher Gero von Vegesack. Die Bundespolizei hat bundesweit 41 000 Mitarbeiter, darunter sind etwa 31 000 ausgebildete Vollzugsbeamte.
An den Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld gehen Beamte in voller Montur auf Streife - dort wurde die Präsenz bereits nach den Anschlägen von Paris und Brüssel erhöht, berichtete Jens Schobranski, der Sprecher der Hauptstadtdirektion der Bundespolizei, die für Berlin und Brandenburg zuständig ist. Zur auffälligen Ausrüstung der Beamten gehört vor allem die «MP5» - eine bei Polizeidienststellen weltweit verbreitete Maschinenpistole.
Bei der Bundespolizei wurden zudem die Dienstpläne überarbeitet, um die zusätzliche Arbeit bewältigen zu können. Noch ist unklar, wie lange die erhöhte Wachsamkeit aufrechterhalten werden muss. Dabei nehmen die Beamten auf jeden Fall bereits auch Silvester in den Blick - so wird etwa das Sicherheitskonzept für die Berliner Silvesterparty nochmals überarbeitet. «Derzeit sind wir guter Dinge», sagte Schobranski mit Blick auf die Frage, ob das noch zu bewältigen sei.
Außerhalb der Bundeshauptstadt hat die Bundespolizei vor allem die Grenzen im Blick. Bundesweit darf sie in einem Streifen von 30 Kilometern zur jeweiligen Grenze kontrollieren, sagte Präsidiums-Sprecher Gero von Vegesack. «Wir fahnden intensiv nach dem Täter», sagte zudem Schobranski. Mit Verzögerungen an Flughäfen oder an den Grenzübergängen müssten Weihnachtsreisende aber nicht rechnen.
Auch am größten deutschen Flughafen in Frankfurt hatte die Bundespolizei gleich nach dem Anschlag die Fahndung intensiviert. Es seien nicht nur mehr Kräfte im Einsatz, diese seien auch besonders aufmerksam und für mögliche Gefahren sensibilisiert, hatte ein Sprecher in Frankfurt/Main betont.