Petra Pau, Leiterin der Linkspartei im NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestags, wirft Hessen bei der Aufarbeitung des NSU-Komplexes Vertuschung vor.
Das hessische Innenministerium habe dem ersten Ausschuss des Bundestags zum „Nationalsozialistischen Untergrund" hartnäckig Akten und Erkenntnisse vorenthalten, kritisierte sie in einem Interview mit der „Frankfurter Rundschau".
„Und dass gemauert und vertuscht wird, zeigt auch, dass Hessen es fertiggebracht hat, erst 48 Stunden vor der Sitzung die seit Monaten ausstehenden Akten zu liefern", sagte Pau mit Blick auf die heutige Sitzung des zweiten Bundestags-Untersuchungsausschusses zum NSU. Dies sei offensichtlich mit dem Kalkül geschehen, „dass die Abgeordneten es nicht mehr schaffen, sie zu lesen".
Der NSU-Ausschuss des Bundestages will heute Zeugen zum Mord an Halit Yozgat von 2006 in Kassel befragen. Die Tat wird dem NSU zugeschrieben. Ein früherer hessischer Verfassungsschützer war während oder kurz vor den Schüssen am Tatort.