Bericht: Verfassungsschutz prüft Beobachtung von Ditib

AFP
BERLIN
Veröffentlicht 21.09.2018 00:00
Aktualisiert 21.09.2018 10:31
DPA

Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) prüft eine Beobachtung der Zentrale der Türkisch-Islamischen Union Ditib. Das geht nach Berichten von "Süddeutscher Zeitung", NDR und WDR aus einem als vertraulich eingestuften Dossier des Verfassungsschutzes hervor, das an die Bundesländer versandt worden sei. Diese wurden demnach aufgefordert, bis Mitte Oktober Material und eine Stellungnahme zu übermitteln.

In Kreisen des Verfassungsschutzes wird den Berichten zufolge eine kontroverse Debatte darüber erwartet, ob Ditib offiziell als Verdachtsfall oder sogar als Beobachtungsobjekt eingestuft werden soll. Von einigen Bundesländern würden Vorbehalte gegen eine Beobachtung erwartet. Nur beim BfV werde der größte Moscheeverband in Deutschland bereits jetzt als Prüffall geführt.

Das Bundesinnenministerium wollte sich auf Anfrage demnach nicht dazu äußern, sondern erklärte nur, dass "einzelnen Ditib-Moschee-Gemeinden zurechenbare Personen verfassungsfeindliche nationalistisch-religiöse Aktivitäten entwickelten und entsprechende Äußerungen tätigten".

Ditib koordiniert als Dachverband etwa 900 Moscheen in Deutschland. Die Organisation ist ein unabhängiger deutscher Verein.

Im vergangenen Jahr waren Ditib-Imame in Deutschland beschuldigt worden, nformationen über Regierungsgegner an die türkischen Konsulate geliefert zu haben. Der Moscheeverband hatte dies zurückgewiesen.

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