Kurz nach dem geplanten Deutschland-Besuch des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan Ende September soll es einen weiteren Austausch zwischen den beiden Ländern auf hoher Amtsebene geben.
Wie die Deutsche Presse-Agentur in Ankara erfuhr, wird Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am 25. und 26. Oktober für zwei Tage in der Türkei anwesend sein.
Auf dem Plan steht demnach unter anderem die erste Sitzung einer gemeinsamen Wirtschafts- und Handelskommission. Mithilfe dieser schon seit Jahren geplanten Plattform wollen die Türkei und Deutschland in Zukunft über ihre wirtschaftlichen Beziehungen sprechen. Altmaier kommt nach dpa-Informationen mit einer 80-köpfigen Delegation.
Für die Türkei ist Deutschland der größte Handelspartner. Derzeit sind zudem mehr als 7100 deutsche Firmen in der Türkei ansässig.
Von deutscher Seite werden die Besuche als Teil «beidseitiger Anstrengungen» betrachtet, um das schwierige Verhältnis wieder zu verbessern. Unter anderem hatte die Inhaftierung mehrerer Deutscher - darunter von Deniz Yücel und dem Amnesty-Mitarbeiter Peter Steudtner - die Beziehungen belastet.
Die Türkei ihrerseits bemängelt mangelnde Solidarität gegenüber der Türkei nach dem gescheiterten Putschversuch der Gülen-Terrorgruppe (FETÖ). Mitglieder der Gruppe sind nach wie vor in Deutschland aktiv. Auch konnten wichtige Drahtzieher nach der Putschnacht nach Deutschland fliehen und so dem Gerichtsprozess entkommen. Darüber hinaus wird Deutschland dafür kritisiert, nicht entschieden genug gegen die PKK und ihre Splittergruppen vorzugehen.