In der Debatte um den Fußballer Mesut Özil hat die Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, Dagmar Freitag (SPD), die Art und Weise kritisiert, in der dieser seinen von Rassismus-Vorwürfen begleiteten Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt hat. Sie finde es "schwierig", dass sich Özil erst so spät und dann über den Kurzbotschaftendienst Twitter geäußert habe, sagte Freitag dem Bayerischen Rundfunk am Dienstag.
Özil wolle offenbar keine Nachfragen beantworten. "Vielleicht hätte er sich eher und offener äußern sollen, dann hätte man diskutieren können", sagte die SPD-Politikerin. "So findet keine wirkliche Diskussion mit dem Betroffenen statt, sondern nur eine Diskussion über ihn."
Özil hatte sich am Sonntag erstmals zu seinem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan im Mai geäußert und anschließend erklärt, er wolle nicht mehr für Deutschland spielen. Er prangerte einen weit verbreiteten Rassismus gegen ihn als Deutschtürken an und kritisierte den DFB-Präsidenten Reinhard Grindel aufgrund seiner rassistischen Einstellung gegenüber Muslime.