Das Bundeskriminalamt (BKA) rechnet mit weiterer Gewalt in Deutschland gegen Moscheen und türkische Einrichtungen. Es sei "mit gewaltorientierten Aktionen gegen türkische Einrichtungen und Interessen in Deutschland" zu rechnen, sagte eine BKA-Sprecherin der Zeitung "Die Welt" vom Freitag.
Das Aktionsspektrum könne dabei von "Farbschmierereien über Straßenblockaden und Beschädigungen von Fahrzeugen bis hin zu Besetzungsaktionen und Brandanschlägen" reichen.
Mögliche Ziele seien "vorrangig türkische staatliche, nachrangig auch auf private türkische Einrichtungen", sagte die Sprecherin weiter. Auch deutsche Linksextremisten könnten sich vereinzelt beteiligen.
Die Zahl der Angriffe auf Moscheen und türkische Einrichtungen vermehren sich in letzter Zeit aufgrund der türkischen Operation in Afrin, die sich gegen den syrischen PKK-Ableger YPG richtet.
In den sozialen Medien waren Schreiben von verschiedenen PKK-nahen Gruppen aufgetaucht, die zur Gewalt gegen türkische Einrichtungen aufgerufen hatten. Darin waren europaweit Gewalt und Zerstörung angekündigt worden: „Egal wie und egal was an diesem Tag brennt, Europa muss verstehen, dass wir nicht zulassen werden, dass Efrin fällt." Der Bundesvorsitzende der Kurdischen Gemeinde appellierte indes an kurdischstämmige Menschen in Deutschland, „sich von niemandem gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung instrumentalisieren zu lassen".