Kurz vor Eröffnung der Leipziger Buchmesse hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Bedeutung des Lesens unterstrichen. Auch in der Zeit der Digitalisierung sei das Lesen eine Grundkompetenz, die einem Vieles im Leben erschließe, sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast. "Deshalb müssen wir auch im 21. Jahrhundert auf das Lesen viel Wert legen."
Dass 14 Prozent der deutschen Bevölkerung nicht über die aktive Lesefähigkeit verfügten, sei sehr traurig. Das beschränke den Radius im täglichen Leben. "Und als Bildungsnation, die wir ja eigentlich sein wollen, dürfen wir das nicht akzeptieren", sagte Merkel.
Der Bund habe sehr viel investiert, um bei der Schulbildung zu helfen, obwohl dies nicht in seine originäre Zuständigkeit falle. Er wolle sich dafür einsetzen, dass die Bedingungen in den Schulgebäuden besser würden.
Die Unzulänglichkeiten in manchen Schulen dürften "uns nicht ruhen lassen", sagte Merkel weiter. Sie verwies auf die Überforderung der Lehrer durch Kinder aus vielen Nationen. Da müsse der Staat dafür sorgen, "dass dann im Zweifelsfalle mehr Personal da ist".
Sie selbst lese sehr gerne, müsse aber zugeben, "dass die Zeit dafür mehr in die Urlaubstage verlagert ist", sagte Merkel weiter. "Lesen gehört für mich seit Kindheitstagen mit zu meinem Lebenselixier." Sie lese sehr gerne Sachbücher, "mit zunehmendem Alter eigentlich auch gerade historische Bücher".
Auch russische Romane lese sie sehr gerne, Tolstois "Krieg und Frieden" zum Beispiel. Sie könne zudem nur empfehlen, klassische Literatur zu lesen: Shakespeare, Goethe, Schiller. "Alles heute noch sehr, sehr modern."
Die Leipziger Buchmesse mit Europas größtem Lesefest "Leipzig liest" wird am kommenden Donnerstag eröffnet.