Bei einer Demonstration von YPG/PKK-Sympathisanten in Salzgitter im Stadtteil Lebenstedt kam es am Freitag zu unschönen Szenen als das Auto eines Deutschtürken von der Menschenmenge angegriffen wurde. Zu dem Zeitpunkt des Übergriffs befand sich auch die Familie des Opfers Ibrahim Yıldız im Fahrzeug.
Die Sympathisanten der Terrororganisation schlugen mit den Fahnenstöcken und anderen Gegenständen gegen das Auto in dem sich auch Kinder befanden - dabei entstanden Beulen und auch die Heckscheibe ging zu Bruch. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.
Der Augenzeuge und Ladenbesitzer Bülent Demir (42) erzählte gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu, dass die Demonstranten das Auto beim Vorbeifahren angegriffen hätten, ohne dass es einen ersichtlichen Grund gegeben hätte.
Versammelt waren laut seiner Aussage rund 600 YPG/PKK-Sympathisanten, diese hätten sich im Stadtzentrum getroffen.
„Es waren Kinder im Auto. Sie hatten große Angst", fügte Demir hinzu.
A large crowd of PYD/PKK supporters assault a Turkish family's car with children inside, after a series of attacks on the Turkish community in Germany's streets, airports and train stationshttps://t.co/TrYhL7A3Wv pic.twitter.com/DhtW1rE5I8
— DAILY SABAH (@DailySabah) 3. Februar 2018
Mustafa Yıldız, der Bruder des Fahrers, filmte den Angriff auf das Auto. In dem Video ist zu sehen, wie die aggressive Menge gegen das Auto schlägt und tritt.
Die Polizei hat indes eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet.
Die türkischen Streitkräfte (TSK) haben am 20. Januar die „Operation Olivenzweig" gestartet, die sich gegen den syrischen PKK-Ableger, die „Volksschutzeinheiten" (YPG) richtet. Ziel der Operation ist die Schaffung von Sicherheit und Stabilität entlang der türkischen Grenzen und der Region sowie die Beseitigung von Terroristen zum Schutz der syrischen Bevölkerung.
Die heute von der YPG in Nordsyrien kontrollierten Gebiete waren 2013 von den Truppen des Assad-Regimes aus taktischen Gründen kampflos zurückgelassen worden. Das sogenannte Autonomie Gebiet „Rojava" entstand nicht zuletzt durch die Vertreibung beachtlicher Teile der arabischen und turkmenischen Bevölkerung. Die Türkei möchte durch die Sicherung Afrins eine Rückkehr der vertriebenen Bevölkerungsteile ermöglichen. Dies sieht die Türkei als Grundbedingung für die Einheit Syriens.
Die PYD/YPG stellt nicht nur eine Bedrohung gegen andere Volksgruppen dar, sondern auch für kurdische Bevölkerungsteile, die sich dem Machtanspruch der PKK-Ableger nicht unterordnen wollen. Zwangsrekrutierungen, Verhaftungen oder Enteignung stehen in den PYD/YPG-Gebieten auf der Tagesordnung. Nach außen hin versucht die Propagandamaschine in der selbsternannten „Autonomen Region Rojava" ein rein positives Bild zu vermitteln. Es soll den Anschein einer demokratischen Ordnung inmitten einer krisengeschüttelten Region erweckt werden. Die westlichen Medien spielen bei der Verbreitung dieses verzerrten Bildes eine maßgebliche Rolle. Ferner entsteht so ein falscher Eindruck von den syrischen PKK-Ablegern.