Die Bearbeitungsdauer für Asylanträge in Deutschland hat sich einem Bericht zufolge auf im Durchschnitt 10,7 Monate verlängert. Dies sind deutlich mehr als im Jahr 2016, als Asylbewerber durchschnittlich 7,1 Monate auf eine Entscheidung warten mussten und mehr als doppelt so lange wie die 5,2 Monate im Jahr 2015, berichtete die "Neue Osnabrücker Zeitung" am Donnerstag unter Berufung auf Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF).
Dem Bericht zufolge ist Hintergrund für die lange Dauer die große Zahl an Asylverfahren, die sich über längere Zeit angestaut haben sowie komplexe Fälle. "Der Anstieg liegt insbesondere daran, dass das Bundesamt in den letzten Monaten viele Verfahren abgeschlossen hat, die schon sehr lange anhängig sind", teilte das Amt der Zeitung mit. Dies habe rein statistisch zu einer deutlichen Steigerung geführt. "Komplexe Verfahren, die Recherchen oder auch medizinische Gutachten erforderlich machen, nehmen naturgemäß längere Zeit in Anspruch." Immer wieder fehlten bei Verfahren Pässe oder andere Dokumente, was die Bearbeitung verzögere.
Neue Asylverfahren - also Anträge, die im Jahr 2017 gestellt wurden - dauerten demnach im Schnitt dagegen lediglich zwei Monate.