Auf der Baustelle des neuen Hauptstadtflughafens BER sind nach einem Bericht des «Tagesspiegels» neue Mängel aufgetaucht. Wie die Zeitung berichtete, bestehen gravierende Defizite bei den technischen Systemen, vor allem erneut beim Brandschutz.
Die Zeitung bezieht sich dabei auf einen Lagebericht für die oberste Bauaufsicht Brandenburgs von Mitte November und auf einen Statusbericht des Tüv Rheinland. Die Flughafengesellschaft kündigte für den Vormittag eine Stellungnahme an. Der Tüv Rheinland wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.
Die Flughafengesellschaft bekräftigte, der Flughafen solle trotz weiter bestehender Mängel wie zuletzt geplant Ende August 2018 fertig sein. Wann der BER dann in Betrieb gehen kann, wolle Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup in drei Wochen verkünden. Zugleich bestätigte das Unternehmen, dass es noch «wesentliche Mängel» in Anlagen gebe, die der Tüv geprüft habe. Man kümmere sich intensiv darum, «die Fehler der Vergangenheit aufzuarbeiten und die noch verbleibenden Mängel an den technischen Anlagen konsequent zu beheben».
Laut «Tagesspiegel» gibt es erhebliche sicherheitstechnische Mängel im nördlichen Teil des Fluggastterminals. Betroffen seien unter anderem die Entrauchungssteuerung, die Sprinkleranlagen und die Brandmeldeanlage. Eine «Wirksamkeit und Betriebssicherheit» sei «nicht gegeben», zitierte die Zeitung aus den Dokumenten. Teilweise gebe es «systemische Mängel», das heißt, dass sich ähnliche Probleme möglicherweise auch in anderen Teilen des Terminals finden.
Eine Inbetriebnahme des BER vor dem Spätsommer 2019 gilt wegen der notwendigen Tests und Abnahmen ohnehin als ausgeschlossen. Nach Angaben des «Tagesspiegels» gerät der aktuelle Rahmenterminplan durch die aufgedeckten Mängel jedoch wieder ins Rutschen.
Wegen Planungsfehlern, Baumängeln und Missmanagement wurde der Start des drittgrößten deutschen Flughafens seit dem Baubeginn 2006 schon sechs Mal verschoben. Jetzt soll am 15. Dezember ein Eröffnungstermin bekanntgegeben werden.