Altkanzler Schröder stellte sich vor kurzem einem Interview mit einer deutschen Tageszeitung, worin er sich zur aktuellen politischen Lage in Deutschland und zu außenpolitischen Themen äußerte.
In dem vom „Zeit"-Herausgeber Josef Joffe geführten Gespräch gab es auch Fragen über das Verhältnis zwischen ihm und dem russischen Präsidenten Putin sowie zu Präsident Erdoğan.
Während er im Interview Putin als rational denkenden Politiker bezeichnet, wollte er sich zunächst zu Präsident Erdoğan nicht äußern, weil er hoffe, „hier und da noch vermittelnd hilfreich sein zu können".
Schließlich konnte der Gesprächspartner ihm aber doch einige Worte entlocken. Schröder beschrieb Putin und Erdoğan als „selbstbewusste Menschen, die auch Leistungen vorzuweisen haben". Erdoğan habe aus der Türkei „einen wirtschaftlich erfolgreichen Staat gemacht" und sei „auf dem Weg nach Europa" gewesen. Dieser sei „nicht zuletzt von Deutschland, aber auch durch eigenes Verschulden verbaut worden".
Schröder kritisierte zudem die öffentlichen Debatten bei den Konflikten mit der Türkei. Diese hätten dem Dialog geschadet. Man müsse „Stillschweigen bewahren" - nur so könne man „Türen offen lassen". Dies wäre beispielsweise im Vorfeld der Freilassung von Peter Steudtner verkehrt gelaufen. Diskretion sei wichtig, um als Vermittler akzeptiert zu werden.