Einem Bericht zufolge haben mehrere ranghohe türkische Polizeibeamte in Deutschland Asyl beantragt. Darunter sollen auch Ermittler der türkischen Nationalpolizei sein, wie die „Welt" am Mittwoch unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete.
Demnach soll ein leitender Beamter der türkischen Nationalpolizei in diesem Jahr einen Asylantrag in der Bundesrepublik gestellt haben. Auch ein türkischer Verbindungsbeamter, der im Bundeskriminalamt (BKA) tätig war, soll dem Bericht zufolge Asyl beantragt haben. Das Bundesinnenministerium wollte sich auf Nachfrage der Zeitung mit Verweis auf den Persönlichkeits- und Datenschutz nicht zu Einzelpersonen äußern.
Nach dem vereitelten Putschversuch des Gülenisten-Terrorkults (FETÖ) vom 15. Juli 2016, haben im ersten Halbjahr mehr als 3.000 FETÖ- und PKK-nahe türkische Staatsbürger Asyl in Deutschland beantragt. Darunter befanden sich 209 Diplomaten, 205 Staatsbedienstete und mehrere Militärangehörige. Im vergangenen Jahr lag diese Zahl bei 5.742 Personen.
Das Verhältnis Deutschlands und der Türkei ist schon seit Monaten stark angespannt. Die Türkei beschuldigt Deutschland unter anderem nicht entschieden genug gegen die Terrororganisationen FETÖ und PKK vorzugehen und mehreren gesuchten FETÖ-Mitgliedern Zuflucht zu bieten.
Am 15. Juli 2016 versuchte eine Gruppe des Gülenisten-Terrorkults (FETÖ) die demokratisch gewählte Regierung der Türkei zu stürzen. Der Putschversuch wurde von loyalen militärischen Truppen, zusammen mit Polizeieinheiten und Millionen von türkischen Bürgern, verhindert. 249 Menschen, hauptsächlich Zivilisten, wurden von den Putschisten getötet, während mehr als 2.000 Menschen verletzt wurden.