Der neue Palast des Palästinenserpräsidenten wird nicht den Präsidenten beherbergen, sondern Bücher: In den Gebäudekomplex, der eigentlich als neuer Sitz von Präsident Mahmud Abbas gedacht war, soll nun die erste Nationalbibliothek der Palästinenser einziehen. Der fast fertige Palast in der Ortschaft Surda werde entsprechend umgewidmet, sagte der palästinensische Kulturminister Ehab Bseiso am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.
Der Gebäudekomplex erstreckt sich auf 27.000 Quadratmetern. Ursprünglich sollten dort der neue Amtssitz von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sowie ein Gästehaus für ausländische Besucher eingerichtet werden.
Abbas sei nun aber der Ansicht, "dass der Palast genutzt werden soll, um den Bedürfnissen der Bevölkerung zu entsprechen", erklärte der Leiter des Palästinensischen Wirtschaftsrates für Entwicklung und Wiederaufbau, Mohammed Schtaijeh. Die neue Nationalbibliothek werde von einem Kuratorenrat beaufsichtigt werden.
Mit dem Bau des Gebäudekomplexes war vor fünf Jahren begonnen worden. Mittlerweile sind die Arbeiten so gut wie abgeschlossen. Wie viel Zeit die nötigen Arbeiten für den Umbau in eine Bibliothek voraussichtlich in Anspruch nehmen, wurde nicht mitgeteilt.