Es scheint so, als hätte die Bundesregierung einen großen Skandal im Zusammenhang mit dem Bundeswehreinsatz in Afghanistan verschwiegen. Dort kam es 2014 zu einem Streit zwischen jordanischen ISAF-Soldaten und den deutschen Begleitsoldaten des Bundeswehr-General Hans-Lothar Domröse, der damals die Hauptstadt Kabul besuchte. Die Details des Vorfalls wurden damals nicht näher beleuchtet. Auch türkische Soldaten sollen beteiligt gewesen sein.
Nun ist ein Video aufgetaucht, das die Situation in ihrer ganzen Intensität widerspiegelt. In dem Video der „Bild" ist zu sehen wie die deutschen Soldaten verprügelt werden. Sie werden über den Asphalt geschliffen und teilweise bewusstlos geschlagen. Wieso die Bundeswehrsoldaten sich nicht gewehrt haben, obwohl sie für den Kampf - mit und ohne Waffen – geschult sind, ist nicht zu klären. Genauso wie die Frage, wieso sich der Vorfall überhaupt ereignete und danach weitgehend totgeschwiegen wurde. Dafür gibt es bislang unterschiedliche Vermutungen.
Deutsch- und englischsprachige Medien berufen sich auf die den Bericht der „Bild". Diese wären an die Dokumente des Landeskriminalamts (LKA) in Hamburg gelangt. Dieser hätte den Streitfall als „schwerwiegend" eingestuft. Es läge also nahe, dass man die Sache aus politischen Gründen „bagatellisiert" hätte. Denn die Dokumente würden eine eindeutige Sprache sprechen. Darin stehe unter anderem, dass die jordanischen Soldaten „unzweifelhaft" Verbrechen begangen hätte. Die Ermittlungen wären auch nur deshalb angesetzt worden, weil ein deutscher Soldat nach dem Angriff Anzeige erstattet hätte.
Ein wichtiges Detail zum Hergang des Geschehens liefert die türkische Zeitung „Yeni Safak". Auf dem Video sind auch türkische ISAF-Soldaten zu sehen. Diese sollen eine noch größere Eskalation verhindert und die deutschen Soldaten, die von der Situation überfordert seien, „befreit" haben.