Die Spielwarenmesse in Nürnberg hat für Besucher aus aller Welt ihre Ausstellungsflächen geöffnet. Die Schau für Fachgäste ist nach Angaben des Veranstalters die international größte ihrer Art und erreicht in diesem Jahr einen Aussteller-Rekord.
2.871 Unternehmen präsentieren sich seit Mittwochmorgen den Besuchern, im vergangenen Jahr waren es 20 weniger. Dieses Jahr werden 75.000 Neuheiten vorgestellt - und gerade die hat die Gewerbeaufsicht im Blick.
«Eltern brauchen die Gewissheit, dass Spielzeug sicher und unbedenklich ist», schrieb die Regierung von Mittelfranken in einer Mitteilung. «Deshalb ist die Bayerische Gewerbeaufsicht in den nächsten Tagen auf der Spielwarenmesse unterwegs.» Stichprobenhaft überprüfe sie - wie jedes Jahr - viele Spielzeuge an mehreren hundert Messeständen, um unsichere Waren zu erkennen, bevor sie auf den Markt kommen. Neuheiten und Prototypen stünden daher besonders im Fokus.
Für das zurückliegende Geschäftsjahr übertraf zum Beispiel der Spielwarenhändler Vedes seine Geschäftserwartungen. Der Gewinn vor Steuern (EBT) des Unternehmens lag 2016 bei 1,5 Millionen Euro, wie es am Mittwoch auf der Spielwarenmesse bekanntgab. Gerechnet hatte die Verbundgruppe mit rund 1 Million Euro.
«Das bedeutet für uns, dass wir den Integrationsprozess sehr erfolgreich abgeschlossen haben», sagte Vorstandschef Thomas Märtz. Vedes hatte in den vergangenen Jahren die Konkurrenten Hoffmann Spielwaren und Dienstleistungen des Spielwarengeschäfts der EK/servicegroup übernommen.
Ihren Einzelhandelsumsatz in Deutschland steigerte die Vedes-Gruppe im vergangenen Jahr um 5,1 Prozent auf 556 Millionen Euro, in Europa wuchs er um 4,8 Prozent auf 636 Millionen Euro. Im Großhandelsgeschäft fiel der Umsatz indes um 2,6 Prozent auf 121 Millionen Euro. «Wir haben uns von einem großen Kunden vertragsbedingt verabschiedet», sagte Vedes-Vorstand Achim Weniger.
In den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres hatte Vedes noch in der Verlustzone gesteckt und beim operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ein Minus von 1,5 Millionen Euro verkraften müssen.
Auch für die gesamte Branche zeichnen sich für das vergangene Jahr positive Geschäftszahlen ab. Die endgültigen Zahlen sollen im März vorliegen, die Verbrauchermarktforschung npdgroup erwartet fünf Prozent Umsatzwachstum in Deutschland - repräsentativ für rund 80 Prozent des Marktes. 2015 hatte der Jahresendspurt der Branche einen Rekordumsatz von gut 3 Milliarden Euro beschert.
Die Spielwarenmesse in Nürnberg läuft noch bis kommenden Montag.