In der afghanischen Hauptstadt Kabul hat ein Selbstmordattentäter am Montag eine Bombe gezündet. Es habe mehrere Opfer gegeben, hieß es in Polizeikreisen weiter. Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.
Ein Polizist sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe am Ort der Explosion zehn bis 15 Opfer gesehen, die tot oder verletzt am Boden lagen. Nach Angaben des Innenministeriums ereignete sich die Explosion vor einer Schule im Stadtzentrum. In der Nähe hatten zuvor zahlreiche Demonstranten gegen Anschläge der terroristischen Taliban auf Angehörige einer schiitischen Minderheitsgruppe protestiert.
In dem Innenstadtviertel von Kabul hatten sich am Sonntagabend hunderte Demonstranten versammelt, darunter auch Studenten. Sie forderten einen besseren Schutz für die schiitische Hasara-Minderheit. Die Demonstration dauerte am Montag noch an. Die Minderheit ist immer wieder Ziel von Anschlägen der sunnitischen Taliban.
In den vergangenen Tagen haben die Taliban ihre Militäraktionen gegen die Sicherheitskräfte intensiviert. Rund 50 Polizisten und Soldaten seien am Sonntag in der südwestlichen Stadt Farah und den benachbarten Bezirken bei Gefechten getötet worden, teilte die regionalen Behörden mit. Rund 25 Milizionäre wurden in der zentralen Provinz Ghasni getötet, wo die Taliban eine Miliz der schiitischen Bevölkerungsgruppe der Hasara angriff.
Am Montag schickte das afghanische Militär zusätzliche Soldaten in zwei Bezirke der Provinz Ghasni. Kämpfer der Hasara und die afghanische Armee liefern sich in Dschaghori und Malistan seit dem vergangenen Mittwoch Gefechte mit den Taliban. Dabei wurden nach Polizeiangaben am Sonntag 15 Zivilisten und zehn afghanische Spezialkräfte getötet.