Mit einem nächtlichen Flugmanöver über der koreanischen Halbinsel haben die USA mit ihren Verbündeten Südkorea und Japan eine neue Warnung an Nordkorea ausgesandt. Zwei B-1B-Überschallbomber der US-Luftwaffe seien in der Nacht zu Mittwoch zunächst über das Meer vor der Ostküste geflogen und hätten dann die Halbinsel überquert, teilten die US-Pazifikstreitkräfte am Mittwoch mit. Bei diesem ersten gemeinsamen nächtlichen Flugmanöver habe das "taktische Können" der Kampfflieger aller drei Länder trainiert werden sollen.
Aus Südkorea verlautete, die Übung habe sich direkt gegen die Regierung in Pjöngjang gerichtet. Die Verbündeten hätten damit "ihre Entschlossenheit zu einer starken Vergeltung gegenüber den Atom- und Raketendrohungen Nordkoreas demonstriert", erklärte der Generalstab in Seoul. "Diese Übung war Teil eines Routine-Trainings, um die Abschreckung zu stärken."
In Washington beriet derweil US-Präsident Donald Trump mit seinem Sicherheitskabinett über die Nordkorea-Krise. Verteidigungsminister James Mattis und General Joseph Dunford hätten dem Präsidenten "eine Reihe von Optionen" dargelegt, mit denen auf "jegliche Form der Aggression Nordkoreas" reagiert werden könne, erklärte das Weiße Haus. Dabei sei es auch um Wege gegangen, "Nordkorea davon abzuhalten, die USA oder ihre Verbündeten mit Atomwaffen zu bedrohen".
Die Spannungen zwischen Washington und Pjöngjang haben sich in den vergangenen Monaten massiv verschärft. Nordkorea hatte Anfang September seinen sechsten und bisher gewaltigsten Atomwaffentest vorgenommen. Nach eigenen Angaben testete das Land eine Wasserstoffbombe. Zudem hatte Pjöngjang in den vergangenen Wochen mehrfach Mittelstreckenraketen getestet. In zwei Fällen feuerte Pjöngjang Raketen über Japan hinweg in den Pazifik.