In Japan stehen vorgezogene Neuwahlen an: Regierungschef Shinzo Abe kündigte am Montag in Tokio an, dass er das Parlament am Donnerstag auflösen werde. Neuwahlen müssen dann in den darauffolgenden 40 Tagen abgehalten werden. Vermutlich finden sie am 22. Oktober statt.
Beobachtern zufolge will sich Abe angesichts derzeit guter Umfragewerte ein Jahr früher als geplant eine starke Unterstützung sichern. Wegen der Spannungen mit dem Nachbarland Nordkorea waren die Zustimmungswerte für Abes liberaldemokratische LDP gestiegen. Laut einer am Wochenende veröffentlichten Umfrage der Wirtschaftszeitung "Nikkei" würden 44 Prozent der Wähler für die LDP stimmen und nur acht für die stärkste Oppositionspartei DP. Allerdings war jeder fünfte Befragte unentschieden.
Anfang Juli hatte die LDP noch eine herbe Niederlage bei den Regionalwahlen in Tokio erlitten. Abe, der seit 2012 im Amt ist, stand auch unter anderem wegen des Vorwurfs der Vetternwirtschaft in der Kritik. Abe streitet die Vorwürfe ab.