Nordkorea hat bei seinem jüngsten Waffentest nach Angaben des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In möglicherweise eine Rakete mit der Reichweite einer Interkontinentalrakete (ICBM) abgefeuert.
Südkoreas Militär gehe davon aus, dass Nordkorea eine Mittelstreckenrakete von großer Reichweite abgeschossen habe, sagte Moon laut seinem Büro bei einem Treffen des Nationalen Sicherheitsrats. Doch schließe das Militär die Möglichkeit nicht aus, dass es sich um eine ICBM gehandelt habe.
Als Interkontinentalraketen gelten Raketen mit einer Reichweite von mehr als 5500 Kilometern. Sie werden üblicherweise mit Atomsprengköpfen bewaffnet und folgen nach Verlassen der Erdatmosphäre einer ballistischen Flugbahn.
Nach Angaben der südkoreanischen Streitkräfte feuerte Nordkorea die ballistische Rakete am Dienstag im Westen des Landes ab. Sie sei mehr als 930 Kilometer weit geflogen. Militärs vermuteten nach Berichten Yonhaps, dass die Rakete eine Flughöhe von mehr als 2300 Kilometern erreicht habe, bevor sie ins Japanische Meer (koreanisch: Ostmeer) gestürzt sei. Auf einer normalen Flugbahn hätte sie womöglich bis zu 6000 Kilometer weit fliegen können.
Moon verurteilte den Raketentest als Provokation, die nicht hingenommen werden könne. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea den Test ballistischer Raketen. Der Streit um Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm gilt als einer der weltweit gefährlichsten Konflikte.