Die türkische Hauptstadt Ankara hat die Straße an der neuen US-Botschaft nach dem schwarzen US-Bürgerrechtler Malcolm X benannt.
Arbeiter der Stadtverwaltung tauschten am Donnerstag die Straßenschilder an der Straße im Bezirk Çukurambar aus, an der bis 2020 die neue US-Vertretung errichtet werden soll. Bisher hieß die Straße 1478, doch beschloss der Stadtrat im Oktober, sie nach dem muslimischen Aktivisten zu benennen.
Der Stadtrat folgte damit einer Ankündigung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, der der Tochter von Malcolm X versprochen hatte, eine Straße in Ankara nach ihrem Vater zu benennen.
Malcolm X war ein überzeugter Muslim und ein Vorkämpfer für die Bürgerrechte der Afroamerikaner in den USA. Der 1965 ermordete Aktivist wird bis heute von vielen Schwarzen und Muslimen als Vorbild verehrt.
Die Türkei hat bereits wiederholt Straßen umbenannt, um ein politisches Signal zu setzen. So benannte Ankara im Februar aus Protest gegen die US-Unterstützung für den syrischen PKK-Ableger YPG die Straße an der bisherigen US-Botschaft nach der türkischen Militäroffensive in der syrischen Region Afrin "Olivenzweig". Nach einem Streit mit den Vereinigten Arabischen Emirate wurde zudem die Straße an der emiratischen Botschaft umbenannt.