In Algerien hat der Verfassungsrat die für den 4. Juli geplante Wahl eines Präsidenten gekippt.
Das Gremium begründete seine Entscheidung am Sonntag mit einem Mangel an Kandidaten. Damit wird aller Wahrscheinlichkeit nach die Amtszeit von Interims-Präsident Abdelkader Bensalah verlängert. Allerdings fordern seit Wochen Zehntausende Demonstranten den Rücktritt von Bensalah.
In dem nordafrikanischen Land demonstrieren seit Monaten vorwiegend junge Menschen für einen grundlegenden Politikwechsel. Bereits im April war der 82-jährige Präsident Abdelaziz Bouteflika nach 20-jähriger Herrschaft aufgrund von wochenlangen Protesten zurückgetreten.
Ein neuer Termin für die Präsidentenwahl steht noch nicht fest. Armee-General Ahmed Gaed Salah, der eine führende Rolle in der derzeitigen Übergangszeit bis zur Wahl einer neuen Regierung spielt, rief Parteien und Demonstranten dazu auf, Wege aus der Krise zu diskutieren.