Menschenrechtsvorsitzender verurteilt Angriff auf armenische Kirche in Istanbul
- DAILY SABAH, ISTANBUL
- May 02, 2018
Der Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses der Großen Nationalversammlung der Türkei, Mustafa Yeneroğlu (AK Partei), hat den jüngsten Angriff auf die armenische Kirche im Istanbuler Bezirk Kadıköy aufs Schärfste verurteilt und der armenischen Gemeinde sein Beileid ausgesprochen. Die türkischen Sicherheitskräfte würden den Täter so bald wie möglich ausfindig machen, versprach Yeneroğlu. Auf seinem offiziellen Twitter-Account schrieb er dass die sich das türkische Volk von derartig „verachtenswerten Anstiftungen" nicht verleiten lassen werde. Die Heimat gehöre „uns allen".
#İstanbul Kadıköy'de bulunan Surp Takavor Ermeni Kilisesi'ne yönelik ırkçı saldırıyı şiddetle kınıyorum. Milletimiz bu aşağılık tahriklere gelmez. Emniyet güçlerimiz failleri en kısa zamanda bulacaktır. Ermeni cemaatine geçmiş olsun. Bu vatan hepimizin! pic.twitter.com/BQPPpw9m40
— Mustafa Yeneroğlu (@myeneroglu) 30. April 2018
Ein Unbekannter hatte die Tür der armenischen Surp Takavor-Kirche zugemüllt und die Wände mit rassistischen Parolen besprüht. Über den Vorfall hatte die türkisch-armenische Tageszeitung „Agos" am Montag berichtet.
Dem Bericht zufolge hat die Kirchenleitung den Angreifer bereits nach Überprüfung der Aufzeichnungen der Sicherheitskameras identifizieren können. Der Täter sei auch beim Gottesdienst am Sonntag anwesend gewesen und habe dort ein auffälliges und provokantes Verhalten an den Tag gelegt.
Auch die Bezirksverwaltung in Kadıköy verurteilte den Vorfall. Die Verunreinigungen seien umgehend gesäubert worden.
Am Dienstagabend konnte die Polizei den Verdächtigen S.K. bereits ausfindig machen und festnehmen. Laut Aussage der Behörden leide dieser unter psychischen Problemen und habe auch schon zwei Suizid-Versuche hinter sich.
S.K. hatte sich nach der Tat auf einem Dach versteckt und sein Handy ausgeschaltet, um nicht erwischt zu werden. Der Tätersagte gegenüber der Polizei aus, dass er die Tat allein begangen habe. Das Motiv für die Tat war das angeblich schlechte Verhalten des Sicherheitspersonals der Kirche.