Türke in Belgien von Rechtsextremisten krankenhausreif geprügelt
- MEHMET SOLMAZ, BRÜSSEL, Belgien
- May 29, 2017
Ein türkischer Mann wurde Berichten zufolge von einer rechtsextremistischen Gruppe in Belgien aufgrund seiner Unterstützung an Präsident Recep Tayyip Erdoğan auf schwerste Weise geschlagen.
Der Vorfall soll ich in Neerpelt ereignet haben, als Ali Fakıoğlu nach der Schließung seines Restaurants am Abend von einer Gruppe aufgehalten wurde, berichtete die Nachrichtenagentur Ihlas.
Fakıoğlu sagte, dass die Gruppe, dessen Mitglieder rassistische Symbole auf ihrer Kleidung trugen, ihn fragte, ob er Erdoğan möge, dann begannen diese auf ihn einzuschlagen.
„Ich sagte ihnen, dass Erdoğan der Chef des türkischen Staates ist und dass sie ihn nicht beleidigen sollten", erklärte Fakıoğlu und fügte hinzu, dass die Gruppe begann ihn mit schweren Objekten auf den Kopf und ins Gesicht zuschlagen.
Fakıoğlu sagte außerdem, dass eine belgische Frau versuchte die Gruppe zu verhindern, wurde aber ebenso von der Gruppe geschlagen und am Kopf verletzt. Dabei erklärte er auch, dass die Krankenhausangestellten sich weigerten ihn zu versorgen, das sie Angst vor seinem körperlichen Zustand hatten und warteten drauf, dass die Polizei ankam.
Die Wunden an seinem Kopf und Gesicht mussten mit 40 Stichen genäht werden, wobei er auch zehn Prozent seiner Sehfähigkeit verlor.
In der Zwischenzeit identifizierte die Polizei die Angreifer durch Überwachungsaufzeichnungen und nahm sie fest. Zwei der Angreifer seien Niederländer, die in Belgien leben, während der dritte Angreifer auch ein Niederländer sei aber nur zu Besuch in Belgien war.
Zweit der Angreifer befinden sich bis zur Verhandlung in Untersuchungshaft, während der andere noch von den Strafverfolgungsbeamten verhört wird.
Fakıoğlu und sein Anwalt äußerten sich besorgt über die belgischen Behörden, die die Angreifer aufgrund fiktiver Ausreden freilassen könnten und sagten, dass das Trio behaupten würde, dass sie sich am Zeitpunkt des Angriffs nicht bewusst seien, was sie taten.
Er stellt auch fest, dass der Angriff seinen Familienbetrieb negativ beeinflusste, da er das Restaurant für eine Woche nicht öffnen konnte.
Es gibt rund 200.000 Türken in Belgien.
Angriffe auf Migranten in ganz Europa haben sich in den letzten Jahren vermehrt, während immer mehr Politiker die Anti-Migranten-Rhetorik unterstützen.
Belgische Abgeordnete rief zu einem Ende der doppelten Staatsangehörigkeit auf, nachdem 75 Prozent der belgischen Türken für die Verfassungsreform in der Türkei gestimmt hatten.
Der Abgeordnete der ‚Christlich-Demokratisch und Flämischen Partei' (CD&V) Hendrik Bogaert rief für das Beendung auf und sagte: „Wir können nicht sagen, dass nichts passiert ist. Solch eine doppelte Nationalität fördert keine Integration. Man beschäftigt sich mehr mit der fremden Politik als mit der belgischen."
Die Türkei kritisiert unter anderem Belgien für ihre Unterstützung für die Terrororganisationen FETÖ und PKK, die ohne weiteres ihre Aktivitäten durchführen können.