Bei WhatsApp haben Hacker eine Sicherheitslücke genutzt, um eine Überwachungssoftware auf Smartphones zu installieren.
Der Messagingdienst teilte am Dienstag mit, die Lücke sei mit dem jüngsten Update geschlossen worden. Seine Kunden rief das Unternehmen auf, die App umgehend zu aktualisieren. Wieviele Nutzer betroffen sind, teilte WhatsApp zunächst nicht mit - Ziel seien "ausgewählte Nutzer" gewesen.
Auch zur Identität der Angreifer äußerte sich das Unternehmen nicht. Die "Financial Times" berichtete, die Spionagesoftware sei von einer israelischen Firma entwickelt worden, die Regierungen etwa in Nahost oder in Mexiko dabei geholfen haben soll, unliebsame Aktivisten oder Journalisten auszuspähen.
WhatsApp teilte mit, die Spionagesoftware sei sehr ausgefeilt und nur technisch versierten Menschen mit hoher krimineller Energie zugänglich. "Bei diesem Angriff weist alles auf eine private Firma hin, die mit zahlreichen Regierungen auf der ganzen Welt arbeitet", erklärte WhatsApp unter Berufung auf erste Ermittlungsergebnisse. Menschenrechtsorganisationen seien informiert worden.
Die Sicherheitslücke bei WhatsApp betrifft Android-Geräte und solche von Apple. Sie war nach Angaben des Unternehmens Anfang Mai entdeckt worden; WhatsApp habe seinen Nutzern in weniger als zehn Tagen ein Update zur Verfügung gestellt, teilte das Unternehmen mit.
WhatsApp gehört zu Facebook, das zuletzt immer wieder wegen Datenschutzskandalen in den Schlagzeilen war. Erst kürzlich hatte das Online-Netzwerk eine riesige Datensicherheitspanne eingeräumt. Demnach wurden die Passwörter von hunderten Millionen Nutzern in unverschlüsselter Form auf internen Servern gespeichert.