Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat einen Ausbau des schnellen Internets bis in die ländlichen Regionen gefordert.
Zu gleichwertigen Lebensverhältnissen gehöre heute: «Wo immer Menschen leben und arbeiten, brauchen sie schnelles Internet», sagte das Staatsoberhaupt auf der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin. «Niemand käme bei zu wenigen Menschen in einem Dorf auf die Idee, Elektrizität oder Wasser abzustellen.» Genauso wie Strom und Wasser gehöre heute schnelles Internet zur Grundversorgung.
Auch bei der Lizenzvergabe des künftigen schnellen Mobilfunkstandards 5G sei darauf zu achten, dass der ländliche Raum nicht noch weiter von den technischen Entwicklungen abgehängt werde, sagte Steinmeier. Er mahnte auch generell an, konkrete Probleme vor Ort etwa bei der medizinischen Versorgung oder Verkehrsanbindungen zu lösen. «Damit sich niemand abgehängt fühlt, darf unser Land schlicht und einfach niemanden abhängen.» Dies sei Aufgabe von Politik.
«Ehrenamtliches Engagement darf keine Entschuldigung für den Staat sein, sich schleichend aus der Daseinsvorsorge zu verabschieden, sagte der Bundespräsident. «Dem Staat dürfen seine Bürger nicht weniger wert sein, nur weil sie auf dem Land wohnen.» Steinmeier hatte im vergangenen Jahr einige ländliche Regionen besucht. Auf der Messe eröffnete er ein «Zukunftsforum» zur ländlichen Entwicklung. Gut die Hälfte der Menschen in Deutschland lebt laut Bundesagrarministerium außerhalb der größeren Städte.