Datenaffäre: Investoren reichen Klage gegen Facebook ein

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Die Datenaffäre bei Facebook spitzt sich zu. Investoren zogen die ersten Konsequenzen und Äußerungen der britischen Analysefirma Cambridge Analytics erhöhten den Druck auf das weltgrößte Internet-Netzwerk. In der Nacht zu Mittwoch reichten Aktionäre bei einem Bundesgericht in San Francisco eine Klage ein. Sie werfen Facebook Irreführung hinsichtlich der Fähigkeiten beim Schutz von Nutzerdaten vor.

Beobachter gehen davon aus, dass dies nun den Stein ins Rollen bringen dürfte und noch weitere Klagen von Anteilseignern folgen. Der Zeitung "Los Angeles Times" zufolge wird Facebook auch beschuldigt, die eigenen Datenschutzvorschriften verletzt zu haben. Zudem dürften Äußerungen des suspendierten Chefs von Cambridge Analytica, Alexander Nix, den Konzern in Atem halten. Ihm zufolge soll die Online-Kampagne der Firma eine entscheidende Rolle beim Sieg von US-Präsident Donald Trump bei den Präsidentschaftswahlen 2016 gespielt haben. Cambridge Analytica soll die Informationen von 50 Millionen Facebook-Nutzern vermutlich illegal abgegriffen und genutzt haben, um Wahlentscheidungen zu beeinflussen.

In einem heimlich mitgeschnittenen und vom britischen Sender Channel 4 ausgestrahlten Gespräch sagte Nix, er habe Trump "mehrmals" getroffen. Seine Firma habe für den Republikaner die gesamte Recherche, Analyse und Ansprache von Wählern für Online- und TV-Kampagnen verantwortet. Unterdessen ging Cambridge Analytica selbst auf Abstand und erklärte, Nix repräsentiere nicht das Unternehmen, was auch die Suspendierung zeige.

Wissenschaftler Kogan: Werde zum "Sündenbock" gemacht

Erstmals äußerte sich auch der britische Wissenschaftler, der die Anwendung entwickelt haben soll, die es Cambridge Analytica erst ermöglichte, die Facebook-Daten anzuzapfen. Er sei von Facebook und der Analysefirma zum "Sündenbock" gemacht worden, sagte Aleksandr Kogan. Er sei davon ausgegangen, etwas getan zu haben, was "wirklich normal" ist. Etwa 270.000 Menschen haben die Anwendung laut Facebook runtergeladen, die dann sowohl auf ihre Daten als auch auf die ihrer Freunde Zugriff hatte.

Unterdessen ging es für Facebook auch an der Börse weiter abwärts. Anleger befürchten, dass die Datenaffäre den Ruf von Facebook beschädigt und damit Werbekunden sowie Nutzer abschreckt. Zudem hat der Skandal weltweit Behörden und Politiker auf den Plan gerufen, die eine stärkere Überwachung des US-Konzerns fordern. Am Dienstag verlor die Aktie 2,5 Prozent. Facebook hat damit allein in dieser Woche fast 50 Milliarden Dollar Marktwert eingebüßt.

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