Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat am Mittwoch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über den Syrien-Konflikt und die Flüchtlingsfrage gesprochen.
Wie das türkische Präsidialamt mitteilte, ging es bei dem Telefonat auch um die bilateralen Beziehungen sowie den Konflikt in Libyen.
Erst am 20. August telefonierten Merkel und Erdoğan miteinander, nachdem sie sich Ende Juni beim G20-Gipfel in Japan getroffen hatten.
Die Türkei drängt die EU, ihren Verpflichtungen in der Bewältigung der Flüchtlingskrise nachzukommen. Dabei spielt das EU-Mitglied Deutschland eine zentrale Rolle.
Beide Staaten haben ein Interesse daran, die Lage in der syrischen Oppositionsbastion Idlib zu stabilisieren. Im Fall einer Großoffensive der syrischen Regimetruppen fürchtet die Türkei eine neue Fluchtwelle. Erdoğan warnte kürzlich, dass sein Land gezwungen sein könnte, die Tore nach Europa öffnen, falls es nicht genug Unterstützung bekomme. Auf den griechischen Ägäis-Inseln ist die Zahl der Flüchtlinge aus der Türkei ohnehin zuletzt stark gestiegen.
Merkel war zuletzt im Oktober 2018 auf Einladung von Erdoğan mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und Russlands Staatschef Wladimir Putin zu einem Vierer-Gipfel zu Idlib in Istanbul. Der türkische Vizeaußenminister Faruk Kaymakçı sagte am Dienstag nach einem Besuch in Berlin, womöglich werde Merkel „in der nahen Zukunft" erneut in die Türkei kommen. Die Bundesregierung bestätigte dies nicht.