Erdoğan: Türkei wird in Nordsyrien eigenen Weg für Sicherheitszone durchsetzen
- DAILY SABAH, ISTANBUL
- Aug 26, 2019
Die Türkei wird ihren eigenen Plan durchsetzten müssen, falls die USA das Abkommen bezüglich einer Sicherheitszone in Nordsyrien hinauszögern. Das sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan bei einer Rede anlässlich des Jahrestages der Schlacht von Manzikert.
„Bei unseren Bemühungen zur Schaffung einer Sicherheitszone kommen wir so langsam voran", so Erdoğan am Montag in Ankara. Die Türkei priorisiere nach wie vor den Weg des Dialoges und der Zusammenarbeit, um die Probleme in Nordsyrien zu lösen.
Doch falls die Türkei hingehalten werde oder die gestellten Bedingungen ignoriert würden, „werden wir unseren Plan in die Tat umsetzen", stellte der Präsident klar - und fügte hinzu, dass die türkischen Einheiten schon bald in die Region versetzt würden.
Was die Beseitigung der Terrorgefahr aus Nordsyrien angehe, dürfe niemand die Entschlossenheit der Türkei „auf die Probe stellen".
Am 7. August haben sich die Türkei und die USA auf eine etwa 32 Kilometer lange Sicherheitszone im Norden Syriens geeinigt. Die gesicherte Pufferzone soll nicht nur die Sicherheitsbedenken der Türkei aus dem Weg räumen, sondern auch eine Rückkehr der vertriebenen Syrer ermöglichen. Dafür sollen die sogenannten „Volksschutzeinheiten" (YPG) aus der Region entfernt werden. Die YPG ist ein syrischer Ableger der international als Terrororganisation eingestuften PKK.
Obwohl die erste Phase zur Errichtung der Zone nach einer langen Diskussionsphase eingeleitet wurde, geht die Türkei aufgrund der umstrittenen Beziehungen zwischen Washington und der YPG vorsichtig mit dem Thema um.
Die USA betrachten die YPG-geführten „Syrischen Demokratischen Kräfte" (SDF) als Verbündete im Kampf gegen Daesh.
Die Türkei verlangt eine Umstrukturierung der SDF-Führung. Diese soll in Zukunft nicht mehr durch die YPG besetzt werden, sondern aus Teilen der arabischstämmigen und kurdischen Bevölkerung rekrutiert werden.