China lädt türkische Delegation zur Untersuchung der Lage der Uiguren ein

IHA

Die Türkei will eine Delegation zur Untersuchung der Lage der muslimischen Minderheit der Uiguren in die chinesische Provinz Xinjiang schicken.

Die Türkei habe eine entsprechende Einladung der chinesischen Regierung angenommen, teilte der türkische Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun am Mittwochabend mit. Präsident Recep Tayyip Erdoğan sprach sich in der Frage für eine Lösung aus, die "die Bedenken beider Seiten berücksichtigt".

Altun erklärte im Kurzmitteilungsdienst Twitter, Erdoğan habe bei seinem Besuch in Peking am Dienstag "ausführlich über alle Fragen der bilateralen Beziehungen gesprochen einschließlich der Uiguren". Er habe dabei den chinesischen Gesprächspartnern "die Sichtweise und die Erwartungen" der Türkei übermittelt und die Hoffnung geäußert, dass die Uiguren in "Frieden, Gesundheit und Wohlstand" leben könnten, schrieb Altun.

Mehr als eine Million Uiguren und Angehörige anderer muslimischer Minderheiten sollen in Umerziehungslagern inhaftiert sein, um sie zur Aufgabe ihrer Religion, Kultur und Sprache zu zwingen und zu "guten" chinesischen Staatsbürgern zu erziehen. Peking bestreitet dies und spricht von "Berufsbildungszentren". Im Februar bezeichnete die Türkei den Umgang mit den Uiguren als "Schande für die Menschheit" und forderte ein Ende der Repressionen.

Während Erdoğans Besuch in China behauptete die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua, dass Erdoğan gesagt habe, die Menschen in Xinjiang würden "glücklich" leben. Von türkischer Seite wurde diese Aussage nicht bestätigt. Erdoğan warnte vor seiner Rückkehr aus Peking im Gespräch mit Journalisten vor einer "emotionalen" Haltung in der Frage der Uiguren, da dies die bilateralen Beziehungen zu China belasten und der Türkei schaden könne.

Die MHP drängt die Regierung, sich entschiedener für die Verteidigung der turksprachigen Minderheit einzusetzen. Peking drohte der Türkei aber mit Konsequenzen, sollte sie weiter ihr Vorgehen in Xinjiang kritisieren. Erdogan sprach sich für eine Lösung aus, die "die Bedenken" der Türkei und Chinas berücksichtigt. Er bestätigte, dass die Entsendung einer türkischen Delegation nach Xinjiang im Gespräch sei.

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