Erdoğan: Westen heuchlerisch bei Menschenrechten

IHA

Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat die mangelnde Sensibilität des Westens für humanitäre Krisen kritisiert.

Westliche Länder, die andere zum Thema der Menschenrechte belehren, hätten selbst die „Prüfung" nicht bestanden, sagte Erdoğan am Samstag am Rande des G20-Gipfels in Japan. Mit seiner Aussage verwies er unter anderem auf die Gleichgültigkeit angesichts der syrischen Flüchtlingskrise.

„Die Türkei hat seit 2011 Millionen Menschen aufgenommen, die wegen dem Syrienkonflikt geflohen sind." Dabei seien Ressourcen im Wert von mehr als 37 Milliarden US-Dollar bereitgestellt worden. „Die Nachbarn Syriens, wie wir und Jordanien, wurden allein gelassen (...) Ich fordere die internationale Gemeinschaft nachdrücklich auf, diese Last zu teilen, damit wir weiterhin den Flüchtlingen helfen können", so Erdoğan.

Auf die Frage zu möglichen US-Sanktionen aufgrund der S-400-Raketenabwehrsysteme sagte der Präsident, dass er von Trump versichert bekommen habe, dass es keine geben werde. „Ich halte es auch nicht für angebracht, dass zwei strategische Partner solche Maßnahmen gegeneinander verhängen."

Ungeachtet des Konflikts um den S-400-Kauf erwarte Ankara eine pünktliche Lieferung der F-35-Kampfflugzeuge. Das russische Raketenabwehrsystem werde in den ersten Juli-Hälfte geliefert, fügte der Präsident hinzu.

Bezüglich des Mords an den saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi sagte er, dass die internationale Gemeinschaft dazu verpflichtet sei, alle Aspekte des Mordes zu beleuchten. „Das Verbrechen wurde in Istanbul begangen. Der Prozess sollte in der Türkei stattfinden."

Der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman stehe in der Pflicht, die Mörder von Khashoggi aufzudecken. Einige Aspekte des Mordes seien immer noch verborgen. Es sei sinnlos, nach den Tätern anderswo zu suchen, da es offensichtlich sei, dass das identifizierte 15-köpfige Team aus Saudi-Arabien für den Mord verantwortlich sei.

Auch alle Einzelheiten bezüglich des plötzlichen Todes des ersten demokratisch gewählten Präsidenten Ägyptens, Mohammed Mursi, müssten untersucht werden.

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