Merkel gegen kurdischen Staat in Nordirak
- DAILY SABAH MIT DPA, ISTANBUL
- Jun 20, 2019
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Mittwoch in einer Diskussionsrunde mit Schülern im niedersächsischen Goslar einen separaten Staat für die Kurden im Nordirak abgelehnt.
„Ich bin für die territoriale Einheit des Irak." Sie glaube nicht, dass es dem Frieden in der Region diene, wenn es einen eigenen „Kurdenstaat" gäbe. Die Kanzlerin plädierte aber für eine „möglichst große Autonomie" der Kurden.
„Die Kurden müssen faire Bedingungen bekommen im Irak."
Im September 2007 hatte die Autonome Kurdenregion (KRG) im Nordirak gegen den Willen der irakischen Zentralregierung ein Referendum angesetzt. Die KRG sprach sich mit überwältigender Mehrheit für die Unabhängigkeit aus. Bagdad, die Türkei, die USA, der Iran und die UN haben sich jedoch gegen den Volksentscheid ausgesprochen. Die Terrororganisation PKK hat Rückzugsgebiete im Irak. Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die marxistisch-leninistisch orientierte Organisation führt seit ihrer Gründung im Jahr 1978 einen bewaffneten Kampf gegen befeindete Gruppen und den türkischen Staat.
Merkel befand sich auf Einladung des früheren Außenministers Sigmar Gabriel (SPD) in Goslar.