Türkei verurteilt Macrons Empfang von PKK-Ablegern
- DAILY SABAH MIT AFP, ISTANBUL
- Apr 20, 2019
Die Türkei hat den Empfang von dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron für die sogenannten „Syrischen Demokratischen Kräfte" (SDF) verurteilt. Dies gab der Sprecher des Außenministeriums, Hami Aksoy, am Freitag in einer Erklärung bekannt. Die „Syrischen Demokratischen Kräfte" (SDF) bestehen hauptsächlich aus Truppen des syrischen PKK-Ablegers YPG, den sogenannten „Volksschutzeinheiten" – diese haben auch die Führung der SDF inne.
„Dies ist ein falscher Schritt, der darauf abzielt, terroristische Gruppen zu legitimieren und der sich gegen die Beziehungen zwischen zwei Verbündeten richtet", so Aksoy.
Die Türkei werde nicht zögern alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die nationale Sicherheit zu gewährleisten, betonte der Sprecher des Außenministeriums. Dies gelte auch für Agenda, die die politische Einheit und territoriale Integrität Syriens schaden könnte.
Macron hatte am Freitag eine Delegation der SDF empfangen und die weitere Unterstützung Frankreichs zugesagt. Macron lobte vor allem die Rolle der terroristischen Organisation bei der Befreiung der ostsyrischen Ortschaft Baghus. Dabei erwähnte er auch die Toten, welche die SDF-Milizen und die Bevölkerung in der Region zu beklagen hatten.
Die letzte Daesh-Bastion war Ende März erobert worden. Macron betonte, Daesh sei dennoch weiterhin eine Gefahr für den Frieden auf der Welt. Frankreich werde die SDF daher auch in Zukunft unterstützen, so auch beim „Umgang mit festgenommenen terroristischen Kämpfern und ihren Familien".
Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die marxistisch-leninistisch orientierte Organisation führt seit ihrer Gründung im Jahr 1978 einen bewaffneten Kampf gegen befeindete Gruppen und den türkischen Staat. Hauptziel ist eine Abspaltung von der Türkei und die Errichtung einer ideologischen Selbstverwaltung auf türkischem Hoheitsgebiet. Dafür setzt die PKK hauptsächlich terroristische Mittel ein. Ihre internationalen Ableger verfolgen ähnliche Ziele in ihren Ursprungsländern.