Medienbericht: Maaßen hatte Echtheit von Chemnitz-Video nicht überprüft

REUTERS
BERLIN
Veröffentlicht 11.09.2018 00:00
Aktualisiert 11.09.2018 16:28
DPA

Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen soll nach einem Zeitungsbericht die Echtheit eines Videos von den Chemnitzer Ausschreitungen ohne Überprüfung durch Fachleute angezweifelt haben. Erst nachdem Maaßen die Authentizität der im Internet kursierenden Aufnahme angezweifelt habe, hätten Fachleute seiner Behörde sich mit der Frage der Glaubwürdigkeit beschäftigt, berichtete die "Welt" vorab am Dienstag unter Berufung auf mehrere Quellen.

Das Video steht als Beleg für die Vorwürfe, bei den Chemnitzer Ausschreitungen sei es zu Hetzjagden auf ausländisch aussehende Menschen und rechtsextremistische Übergriffe gekommen. In der Aufnahme ist zu sehen, wie an einem Chemnitzer Platz mehrere Männer zwei andere bedrohen, die weglaufen, als ein Mann auf einen der beiden zurennt. Vergangenen Freitag hatte die "Bild"-Zeitung Äußerungen von Maaßen veröffentlicht, nach denen es keine belastbaren Informationen über Hetzjagden gab und auch keine Belege für die Authentizität des Videos.

Die Äußerungen des Verfassungsschutz-Präsidenten hatten parteiübergreifend Empörung ausgelöst. Kritiker werfen ihm vor, die Chemnitzer Geschehnisse verharmlosen zu wollen. Parteiübergreifend wird seine Eignung als Chef des Verfassungsschutzes in Zweifel gezogen. Am Mittwoch soll sich Maaßen vor dem parlamentarischen Kontrollgremium und dem Bundestagsinnenausschuss verantworten.

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