Bekir Bozdağ: KRG-Referendum im Irak bedroht Stabilität in der Region
- DAILY SABAH, ISTANBUL
- Aug 17, 2017
Regierungssprecher und stellvertretender Ministerpräsident Bekir Bozdağ wiederholte die Haltung der Türkei gegenüber des angekündigten Referendums im Nordirak, das von der „Autonomen Region Kurdistans" (KRG) vorgeschlagen wurde, dies stelle eine Bedrohung für die Stabilität in der Region dar und verstoße gegen die irakische Verfassung.
Die Türkei sei gegen jegliche Versuche, die eine Bedrohung für den Frieden und die Stabilität in der Region darstellen würden, einschließlich des KRG-Referendums, so Bozdağ nach einer Kabinettssitzung in Ankara.
Das Referendum beabsichtigt die Unabhängigkeit von der Zentralregierung in Bagdad.
Bozdağ fügte hinzu, dass die Türkei gegen die Bildung eines „Terrorkorridors" in Syrien sei, er bezog sich damit auf das Gebiet, das von den syrischen PKK-Ablegern „Partei der Demokratischen Union" (PYD) und ihrem bewaffneten Flügel, den „Volksschutzeinheiten"(YPG) kontrolliert wird.
„Die Türkei wird jegliche Bedrohung, die aus dem PYD-Territorium in Syrien ausgeht, auf gleiche Weise vergelten", sagte Bozdağ.
Im Juni kündigte der KRG-Präsident Masoud Barzani an, am 25. September ein Unabhängigkeitsreferendum abhalten zu wollen.
Die Türkei hat sich gegen das Referendum ausgesprochen und bezeichnete das Vorhaben als einen großen Fehler, der „zu unerwünschten Ergebnissen" in Bezug auf den regionalen Frieden und der Sicherheit führen würde.
Die mögliche Unabhängigkeitserklärung wird voraussichtlich von der irakischen Zentralregierung in Bagdad abgelehnt werden.
Ein Referendum über die Loslösung der kurdischen Gebiete vom Rest des Iraks ist keine neue Forderung der Kurdenführung in Erbil. Erst im Jahr 2014 hatte sie eine solche Volksabstimmung angekündigt - dann aber, nach Gesprächen mit der Zentralregierung in Bagdad, wieder abgesagt. Unter der kurdischen Bevölkerung genießt die Idee der Unabhängigkeit großen Rückhalt.