Ankara lädt EU zum Respekt der Demokratie, Menschenrechte und Freiheiten ein

Während die Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland einen Tiefpunkt nach den Absagen der Ministerauftritte erreichten, rief Präsident Recep Tayyip Erdoğan die europäischen Länder auf, ihre Werte auf Demokratie, Menschenrecht und Freiheiten zu setzen.

Erdoğan sprach im Präsidentenpalast in Ankara und sagte: „Die deutsche Bundeskanzlerin [Angela Merkel] verlangt die Freilassung des Journalisten mit doppelter Staatsbürgerschaft. Wir haben Ihnen [Deutschland] Informationen von 4.500 PKK-Terroristen geschickt, aber haben Sie sie an uns ausgeliefert? Die Entscheidung [über den Journalisten Yücel] wird von der türkischen Justiz getroffen, die die bürgerlichen Freiheiten wahrt. Er erschien vor Gericht und das Gericht inhaftierte ihn. Er ist nicht im Gefängnis."

Die Spannungen zwischen Deutschland und der Türkei erreichten ein neues Hoch, als die Bundesregierung vor kurzem beschloss, Waffenlieferungen in die Türkei zu blockieren, ein Land, das ein wichtiger NATO-Verbündeter im Kampf gegen den Terrorismus ist.

„Wir werden nicht zulassen, dass ausländische Agenten unter dem Deckmantel eines Journalisten erscheinen. Der Mann [Deniz Yücel] wurde für einen Monat im Deutschen Konsulat beherbergt."

Präsident Erdoğan kritisierte auch die Haltung Merkels gegenüber der diplomatischen Krise, wobei sie sich den Niederlanden anschloss.

Erdoğan forderte von den EU-Mitgliedsstaaten, die Demokratie, Menschenrechte und Freiheiten zu priorisieren und sagte: „Was in Europa geschieht, wird von der Welt genau verfolgt. Wenn Sie [die europäischen Staaten] so weiter handeln, dann werden keine Europäer in der Lage sein, in Frieden auf die Straße zu gehen. Wenn Sie auf dem gleichen Weg weitermachen, werden Sie diejenigen sein, die dem größten Schaden ausgesetzt sind. Als Türkei lade ich die europäischen Länder ein, die Demokratie, die Menschenrecht und Freiheiten zu respektieren. Es sollte nicht vergessen werden, dass die Europäer diese Werte genauso brauchen wie wir."