Kalın: Wir verurteilen deutsche Erlaubnis für PKK-Demo in Frankfurt
- DAILY SABAH MIT ANADOLU AGENTUR, ISTANBUL
- Mar 19, 2017
Der Sprecher des Präsidentenamts Ibrahim Kalın sagte am Samstag, dass die Türkei die Zulassung einer PKK-Demo und die offene Unterstützung für den Terror seitens Deutschlands verurteile.
Kalın bezog sich somit auf die Demonstration des PKK-Ablegers NAV-DEM in Frankfurt und sagte, dass die Türkei wieder einmal gesehen hat, dass einige europäische Länder versuchen in das bevorstehende Referendum einzugreifen, wobei sie offen die „Nein"-Kampagne unterstützen.
Das türkische Außenministerium kritisierte ebenfalls die deutschen Behörden, die die PKK-Demonstration zuließ, wobei Anhänger der terroristischen Gruppe die verbotenen Plakate und Flaggen schwenkten. Trotz eines vor kurzem verschärften Verbots griffen die anwesenden Polizisten nicht ein.
„Der terroristischen Gruppe zu erlauben Slogans über das bevorstehend Referendum in unserem Land zu rufen, während die türkischen Abgeordneten daran gehindert werden, die türkische Gemeinde in Deutschland zu treffen, ist ein ernstes Beispiel der Doppelmoral", hieß es in der Erklärung des Ministeriums.
Deutsche Behörden erlaubten den PKK-Anhänger am Samstag in Frankfurt offen für eine „Nein" für das Referendum in der Türkei zu werben, wobei auch seitens Deutschlands am 2. März verbotene Plakate des PKK-Anführers Öcalan gezeigt wurden. Trotz des deutschen Appells die „türkischen innenpolitischen Fragen" nicht nach Deutschland zu bringen, erlauben deutsche Behörden terroristischen Gruppen offen auf den deutschen Straßen zu protestieren, während türkische Abgeordnete in den letzten Wochen nicht in Deutschland zugelassen wurden.
An die 9.000 Menschen nahmen an der Demonstration teil.
Laut einer Erklärung der Frankfurter Polizei heißt es, dass der Gruppe erlaubt wurde das Frühjahrsfest Newruz zu feiern und fügte hinzu, dass die Hauptthemen Newruz, „Freiheit für Öcalan" und „Freiheit für Kurdistan" seien.
Die in Deutschland lebenden türkischen Staatsbürger werden in neun Konsulaten und weiteren vier Wahllokalen zwischen dem 27. März und dem 9. April ihre Stimme für das Referendum abgeben.
Deutschland hat die PKK im Jahr 1993 verboten, doch weiterhin ist sie mit mehr als 14.000 Anhängern im Land weiterhin aktiv.