Bundeskanzlerin Merkel brachte im ARD-Sommerinterview für die Sendung ‚Bericht aus Berlin' am Sonntag ihr Bedauern über den Putschversuch in der Türkei zum Ausdruck.
„Es war richtig und wichtig, und wird auch mit Recht von der türkischen Führung erwartet, dass wir den Putsch verurteilt haben, stellen Sie sich mal vor, wir sind hier im Gelände des deutschen Bundestages unsere eigene Armee hätte…" unterdessen wollten die Moderatoren die Bundeskanzlerin unterbrechen, doch antwortete sie mit: „Ich möchte es trotzdem noch einmal ausführen: Unsere eigene Armee hätte sozusagen das Parlament bombardiert."
Sie betonte, dass sie auch andere Punkte ansprechen und es wichtig sei, mit der türkischen Regierung im Gespräch zu bleiben, „denn wenn man nicht miteinander spricht, sondern nur übereinander, führt das in der Diplomatie meistens zu keinen guten Ergebnissen".
Zuvor forderte die Bundeskanzlerin die Deutsch-Türken im Land zu Loyalität zu dem deutschen Staat auf und wiederholte dies gewissermaßen, dass es angesichts der Probleme in der Türkei darum gegangen sei, „dass Konflikte in der Türkei nicht nach Deutschland getragen werden".
„Ich bin auch deren Bundeskanzlerin", sagte Merkel.
Seit dem Putschversuch des 15. Julis, der von den Gülenisten Terrororganisation (FETÖ) organisiert wurde, haben die Spannungen der Türken in Deutschland zugenommen. Sie protestierten gegen den Putschversuch in verschiedenen deutschen Städten und demonstrierten gegen einige rechtsextremistische Abgeordnete im Bundestag.
In Deutschland leben zurzeit mehr als drei Millionen türkischstämmige Menschen.