USA bedrohen mit Kriegsschiffen und Raketen den Iran

AFP

Im Konflikt mit dem Iran haben die USA ihre Militärpräsenz im Nahen Osten verstärkt:

Wegen einer angeblich erhöhten Gefahr eines iranischen Angriffs würden ein weiteres Kriegsschiff und ein Flugabwehrraketensystem in die Region verlegt, teilte das US-Verteidigungsministerium am Freitag in Washington mit. Erst vor einigen Tagen hatten die USA den Flugzeugträger "USS Abraham Lincoln" und mehrere B-52-Langstreckenbomber dorthin geschickt.

Nun folgen laut Pentagon das Kriegsschiff "USS Arlington", das unter anderem Marineinfanteristen und Amphibienfahrzeuge an Bord hat, sowie ein Raketenabwehrsystem des Typs Patriot. Die USA reagierten damit auf "Hinweise erhöhter iranischer Bereitschaft zu Angriffseinsätzen gegen US-Truppen und unsere Interessen", hieß es. Genauere Angaben wurden jedoch nicht gemacht.

In Vergangenheit hatten die USA bereits mehrfach falsche Behauptungen verbreitet, um so Angriffskriege zu rechtfertigen - zuletzt beim Irak-Krieg 2003 zum Sturz Saddam Husseins, wo gefälschte Dokumente teils mobile ABC-Waffenarsenale belegen sollten.

Vor einer Woche hatte der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, John Bolton, die Verlegung des Flugzeugträgers "USS Abraham Lincoln" und einer Bomberstaffel in den Nahen Osten als eine "klare und unmissverständliche Botschaft" an Teheran bezeichnet. Der Flugzeugträger passierte am Donnerstag nach Angaben von ägyptischen Behörden den Suez-Kanal.

Das Oberkommando für die US-Truppen in Nahost und Afghanistan, Centcom, teilte am Freitag beim Kurzbotschaftendienst Twitter mit, die B-52-Langstreckenbomber seien am Mittwoch im Einsatzgebiet eingetroffen. Der Ort wurde geheim gehalten.

Bolton hatte als Grund für die Verlegung "eine Reihe beunruhigender und eskalierender Hinweise und Warnungen" Teherans genannt. Die Regierung in Washington machte aber keine genaueren Angaben. Das brachte ihr den Vorwurf ein, die Spannungen in der Region unnötig anzuheizen.

Der Iran nahm die Entsendung der "USS Abraham Lincoln" gelassen. Der Sprecher des iranischen nationalen Sicherheitsrates, Kajwan Chosrawi, sprach von einem "ungeschickten Versuch" Boltons, ein "bereits bekanntes Vorkommnis" für "psychologische Kriegsführung zu nutzen".

Teheran hatte vor wenigen Tagen angekündigt, einige Auflagen aus dem Atomabkommen von 2015 nicht mehr einzuhalten, weil die USA seit einem Jahr den Vertrag boykottiert und den Iran wirtschaftlich sanktioniert.

Die USA wollten keinen Konflikt mit dem Iran austragen, seien aber "bereit" die eigenen Truppen und Interessen in der Region zu verteidigen, sagte Trump am Donnerstag. Trotz der Spannungen signalisierte der US-Präsident Gesprächsbereitschaft. Dafür erwarte er jedoch einen Anruf der Führung in Teheran.

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