Eine israelische Kunstausstellung, die Jesus und die Jungfrau Maria verspotten, sorgt bei vielen Christen für Empörung. Neben spontanen Straßenprotesten verurteilten auch Religiöse Vertreter die Organisatoren.
Die Werke werden aktuell in einem Museum in der israelischen Hafenstadt Haifa präsentiert - unter dem Titel „Heilige Waren". Inszeniert wurde die Aktion vom finnischen Künstler Jani Leinon, der Jesus-Motive als Ronald McDonald („McJesus") oder als Ken-Puppe entfremdet. Auch die Jungfrau Maria bleibt nicht verschont – sie wird bei ihm zur Barbie-Puppe entstellt.
Christen, aber auch zahlreiche Muslime, reagierten mit Protesten, die sie auf die Straße trugen. Medienberichten zufolge kam es dabei am vergangenen Freitag zu zahlreichen Verletzten, nachdem die israelische Polizei mit äußerste Härte gegen die Demonstranten vorging und dabei auch Blendgranaten und Tränengas verwendete.
Der Vorsitzende der katholischen Kirche in Haifa verurteilte die anstößigen Kunstwerke aufs Schärfste. „Was für die Bürger in Europa und Finnland geeignet ist, kann für unser Volk unpassend sein und auch unmöglich zu verstehen", sagte der Pastor der St. Elijah Kathedrale. Auch Bischof Archimandrit Agapious Abu Sa'ada, Oberhaupt der griechisch-melkitischen Kirche, kritisierte die unter dem Vorwand der Kunstfreiheit organisierte Ausstellung. Gegenüber der Zeitung Haaretz sagte er, dass er die Beleidigungen gegenüber den „heiligsten Symbolen des Christentums" verurteile.
Nach den Vorfällen forderte die israelische Kulturministerin Miri Regev den Direktor des Museum auf, die Kunstwerke aus dem Ausstellungsbereich zu entfernen. Sie habe „viele Beschwerden" von der christlichen Gemeinschaft erhalten. Die Ministerin wies zudem darauf hin, dass die anstößigen Kunstwerke die staatliche Finanzierung für das Museum einschränken könne, da der Staat eine Ausstellung von Kunstwerken, die auf heilige Symbole abziele, nicht unterstütze.
Nach den Protesten hat das Museum am Eingang der Ausstellung ein Schild angebracht, worauf steht, dass möglicherweise als beleidigend empfundene Kunstwerke gezeigt werden.