„Das wird ihnen eine Lehre sein“ - Israelische Soldaten jubeln über Schüsse auf Palästinenser

screenshot vom B´Tselem Video

Ein von der Jerusalemer Menschenrechtsorganisation B'Tselem am Dienstag veröffentlichtes Video zeigt, wie drei israelische Soldaten auf palästinensische Demonstranten in der besetzten Westbank schießen und über die Treffer jubeln.

Der Vorfall hat sich am 13. April gegen 14 Uhr ereignet. Die Aggression war gegen etwa 30 Bewohner des palästinensischen Dorfes Madama im Süden von Nablus gerichtet. Diese hatten versucht, in ihre Häuser zurückzukehren – Israelische Soldaten sperrten den Weg jedoch einfach ab.

Laut B´Tselem waren etwa 11 IDF-Soldaten vor Ort – sie schossen mit Rauchgranaten und mit Metallkugeln auf die etwa 50-80 Meter entfernten Bewohner, die sich nur mit Steinen zu wehren versuchten.


In dem Video sind drei Soldaten zu sehen, die darüber beratschlagen, wie man am besten zielen sollte. „Warte bis sie näher kommen", sagt der eine Soldat zum Schützen, der die Menschen bereits im Visier hat. "Wir brauchen einen guten Treffer (...) Das wird ihnen eine Lehre sein (...)", fährt er fort.

Nachdem ein Bewohner getroffen wird, springt der Schütze auf und ruft freudig: „Haha, Sohn einer Hure!"

„Eine echte Kugel und die ganze Sache wäre vorbei gewesen", hört man einen weiteren Soldaten murmeln.

Bei den Angriffen der Israelis haben sieben Palästinenser Verletzungen durch die abgefeuerten Kugeln erlitten, von denen zwei in ein Krankenhaus in Nablus gebracht wurden.

„Freudig jubelnd, jemanden zu fotografieren, der auf eine Person schießt" seien typisch für die seit 51 Jahren andauernde israelische Besetzung Palästinas, so B´Tselem.

Seit dem 30. März, als die friedlichen Proteste im Rahmen des „Marsches der Rückkehr" ihren Anfang genommen hatten, wurden mindestens 41 Palästinenser getötet und fast 4000 weitere durch israelische Angriffe verletzt.

In den vergangenen Wochen waren bereits mehrere Videos aufgetaucht, worauf eindeutig zu sehen ist, wie israelische Soldaten auf unbewaffnete Palästinenser schießen – fast immer aus einer größeren Entfernung, also ohne direkte Bedrohungslage und oft mit scharfer Munition.

Anlass des „Marsches der Rückkehr", der bis Mitte Mai dauern soll, ist der 70. Jahrestag der Gründung Israels. Für die Palästinenser bedeutet Israels Freudentag eine Katastrophe, weil 1948 Hunderttausende Palästinenser fliehen mussten oder vertrieben wurden. Ihre Häuser wurden damals enteignet und ihr Hab und Gut geraubt. Forderungen der heute rund fünf Millionen Flüchtlinge und Nachkommen auf ein „Recht auf Rückkehr" auf israelisches Staatsgebiet lehnt Israel ab.

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