Hollywood: Zsa Zsa Gabor mit 99 Jahren gestorben
- AFP, LOS ANGELES, USA
- Dec 19, 2016
Hollywood-Legende Zsa Zsa Gabor ist tot: Kurz vor ihrem hundertsten Geburtstag verstarb die aus Ungarn stammende Film-Diva nach langer Krankheit an den Folgen eines Herzinfarkts, wie ihr deutscher Ehemann Frederic von Anhalt am Sonntag (Ortszeit) der Nachrichtenagentur AFP in Los Angeles sagte. "Sie starb nicht alleine, alle waren hier", berichtete er.
Die neun Mal verheiratete Gabor war der Inbegriff der mondänen Hollywood-Diva. In der Nachkriegszeit wurde die platinblonde Budapesterin in den USA als Schauspielerin und Sexsymbol bekannt. Später sorgte sie vor allem durch ihre zahlreichen Ehen mit schwerreichen Männern für Schlagzeilen, ihr Ruhm bestand auch nach ihrem Abschied von der Filmarbeit fort.
Die letzten 30 Jahre war Gabor mit dem aus Deutschland stammenden Adoptiv-Prinzen Frederic von Anhalt verheiratet. Es war die mit Abstand längste ihrer neun Ehen. Frederic zeigte sich am Sonntag gegenüber AFP tief erschüttert über den Tod seiner 26 Jahre älteren Frau, die er lange gepflegt hatte.
Die Schauspielerin wirkte in zahlreichen Hollywood-Filmen mit, etwa in Kassenschlagern wie "Moulin Rouge" und "Lili". Auch außerhalb der Leinwand setzte Gabor sich gekonnt in Szene: Sie war Dauergast in Klatschblättern und zählte zu den Stützen der High Society in Hollywood.
Zu Gabors geflügelten Sprüchen zählten Sätze wie: "Ehemänner sind wie Feuer: Sie erlöschen, wenn man nicht aufpasst", oder: "Ich habe nie einen Mann genug gehasst, um ihm die Diamanten zurückzugeben."
Gabor wurde Anfang 1917 in Budapest geboren, das damals noch zur österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie zählte. 1936 errang sie den Titel der Miss Ungarn. Ihren ungarischen Akzent behielt sie auch nach der Übersiedlung in die USA bei, er wurde ihr oft parodiertes Markenzeichen.
Die Diva war ein Star auf dem Party-Parkett, andere Leute sprach sie mit Vorliebe als "Darling" an - oder als "Dahlink", wie es sich in ihrem ungarisch gefärbten Englisch anhörte. "Ich nenne jeden einfach 'Dahlink', weil ich mir keine Namen merken kann", sagte sie einmal.
Gabor kultivierte ihr Image als Sexsymbol. Mit hellblondem Haar und kurvenreichem Körper entsprach sie dem Schönheitsideal der Nachkriegszeit. In ihrer Autobiografie dokumentierte sie eine lange Reihe von Affären.
Sie gab an, im Alter von 15 Jahren bei einer Begegnung mit Kemal Atatürk, dem Gründer der modernen Türkei, ihre Jungfräulichkeit verloren zu haben: "Für den Rest meines Lebens suchte ich nach einem anderen Gott, der ihn noch überragte."
Fündig wurde sie immer wieder: Detailliert beschrieb sie ihre Affären etwa mit Sean Connery und Frank Sinatra. Zu den Männern, deren Avancen sie zurückwies, zählten nach Gabors Darstellung John F. Kennedy, Elvis Presley und Henry Fonda.
Ihre romantischen Verbindungen umfassten auch eine intime Begegnung mit Filmlegende Greta Garbo. "Sie küsste mich direkt auf den Mund", schrieb Gabor. "Ich konnte nicht anders und küsste sie zurück, weil sie so überwältigend stark und schön war."
Gabor kämpfte in den vergangenen Jahren mit gravierenden gesundheitlichen Problemen und musste mehrfach ins Krankenhaus eingeliefert werden. Seit 2002 saß sie nach einem Autounfall im Rollstuhl. 2005 erlitt sie einen Schlaganfall.