Ein russischer Journalist, der über Moskaus "Schattenarmee" in Syrien berichtet hatte, ist nach einem Sturz vom Balkon seiner Wohnung gestorben.
Es gebe "aber kein Anzeichen dafür, dass ein Verbrechen begangen wurde", erklärte die zuständige Ermittlungskommission am Montag in Jekaterinburg gegenüber der Nachrichtenagentur Tass. Für die Einleitung entsprechender Ermittlungen sehe sie keinen Anlass. Vielmehr gehe sie von einem "unglücklichen Vorfall" aus.
Der Investigativjournalist Maxim Borodin war in der vergangenen Woche von seinem Balkon im fünften Stock eines Hauses in Russlands viertgrößter Stadt Jekaterinburg gestürzt. Berichten zufolge erlag er am Sonntag im Krankenhaus seinen Verletzungen.
Borodin arbeitete für den Pressedienst Nowi Den (Neuer Tag) und hatte jüngst über den Tod mehrerer russischer Söldner der so genannten "Gruppe Wagner" in Syrien geschrieben. Das private russische Sicherheitsunternehmen kämpft seit 2015 in Syrien.
Harlem Désir, Beauftragter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) für die Freiheit der Medien, erklärte am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter, Borodins Tod sei Anlass für "ernsthafte Besorgnis". Er forderte von den Behörden am Montag eine "rasche und gründliche Untersuchung".
Nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten wurden seit 1992 in Russland 58 Reporter getötet. Die Hintermänner dieser Verbrechen werden jedoch nur selten überführt.