Ein Jahr später: Belgien gedenkt an Oper der Anschläge vom 22. März
- AFP, BRÜSSEL
- Mar 22, 2017
Ein Jahr nach den Anschlägen in Brüssel hat Belgien mit Schweigeminuten der 32 Opfer gedacht. Angehörige und Hinterbliebene, Premierminister Charles Michel sowie König Philippe und Königin Mathilde hielten am Mittwoch um 7.58 Uhr - dem Zeitpunkt der ersten Explosion - in der Abflughalle des Brüsseler Flughafens Zaventem eine Minute lang inne. Um 9.11 Uhr, dem Zeitpunkt der Explosion in der U-Bahn-Station Maelbeek, gedachten sie der dortigen Opfer mit einer weiteren Schweigeminute.
Mit einem Zug fuhr das Königspaar in die Station Maelbeek ein, um auch dort in der Eingangshalle vor einer Gedenktafel mit handgeschriebenen Botschaften und Gedanken einen Kranz "im Namen der ganzen Nation" niederzulegen und der Anschlagsopfer zu gedenken. Im Anschluss trugen einige Angehörige von Opfern Gedichte und Ansprachen vor.
Premier Charles Michel äußerte sich bei den Gedenkveranstaltungen nicht, sendete aber über den Kurzmitteilungsdienst Twitter eine Botschaft: "Heute erinnern wir uns an die Opfer der Attentate. Wir bleiben vereint."
Auf den Brüsseler Straßen starteten Busse und Straßenbahnen um 9.11 Uhr ein Hupkonzert, Passagiere waren angehalten, zu applaudieren. Damit wollte die Verkehrsgesellschaft STIB an die Opfer der Attentate erinnern.
Im Lauf des Tages sind weitere Gedenkveranstaltungen für die Opfer der Brüsseler Anschläge geplant. Am Vormittag wird eine Statue in der Nähe der EU-Kommission enthüllt. Nachmittags marschiert ein Trauerzug vom Gemeindeplatz des Brüsseler Stadtteils Molenbeek bis an den Börsenplatz im Zentrum. Am Abend halten Gläubige in der Kathedrale Saints-Michel-et-Gudule eine Totenwache.
Am Morgen des 22. März 2016 hatten sich zwei Selbstmordattentäter in der Abflughalle des Brüsseler Flughafens Zaventem kurz nacheinander in die Luft gesprengt, etwa eine Stunde später folgte eine dritte Bombe in der Metrostation Maelbeek im EU-Viertel der belgischen Hauptstadt. Bei den Attentaten wurden 32 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt.