Sechs Jugendliche im Gartenhaus tot gefunden
- DPA, ARNSTEIN
- Jan 30, 2017
Diesen Anblick wird er sein Leben lang nicht vergessen können: Ein besorgter Vater hat in Arnstein bei Würzburg die Leichen von sechs Teenagern entdeckt, darunter seine eigenen Kinder.
Die jungen Erwachsenen im Alter von 18 und 19 Jahren hatten auf dem abgelegenen Grundstück des Vaters in einem Gartenhäuschen in der Nacht zum Sonntag eine Party gefeiert.
Wie das Polizeipräsidium Unterfranken und die Staatsanwaltschaft Würzburg mitteilten, gibt es keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen. Die Todesursache war den Angaben zufolge zunächst völlig unklar. «Es kommen unterschiedliche Ursachen in Betracht», sagte ein Polizeisprecher.
In dem Haus habe ein Holzofen gestanden, den die jungen Freunde aufgrund der Kälte auch eingefeuert hatten. Theoretisch möglich sei daher eine Kohlenmonoxidvergiftung. «Es bestehen aber noch viele andere Möglichkeiten, das ist reine Spekulation.» Klarheit über die Todesursache werde erst die Obduktion der Leichname geben; bis dahin könne es aber mehrere Tage dauern.
Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft nahmen die Ermittlungen auf. Die Spurensicherung kam zu dem eingewachsenen und etwas verwilderten Grundstück, danach wurde die Laube mit Flatterband abgesperrt und von Beamten bewacht.
Bei den Opfern handelt es sich um fünf junge Männer und eine junge Frau. «Die kamen größtenteils aus dem Landkreis Main-Spessart, aber nicht alle aus Arnstein. Einer kam aus dem Landkreis Schweinfurt», erläuterte der Polizeisprecher.
Weil der Vater der Geschwister nach der Feier am Samstagabend bis in die Morgenstunden hinein keinen Kontakt zu den Kindern herstellen konnte, war er am Vormittag zur Hütte gefahren. Dort wollte er nachsehen, ob alles in Ordnung ist. In dem Gartenhäuschen, das der Familie gehört, fand er dann aber seine Kinder und deren Freunde tot.
Obwohl der Mann sofort den Rettungsdienst verständigte, konnten die Feuerwehr und ein Notarzt nur noch den Tod der Teenager feststellen. Die Angehörigen wurden informiert und gemeinsam von einem Notfallseelsorger und dem örtlichen Pfarrer betreut.