Sonntagnacht griffen Anhänger der PKK-Terrororganisation das Vereinslokal der Europäisch-Türkischen-Union (ATB) in München an. Sie beschmierten die Wände mit Schimpfworten und Parolen der Terrororganisation und beschädigten die Räumlichkeiten des Vereins.
Die Täter drangen über eine eingeschlagene Fensterscheibe in die Räumlichkeiten des Vereins ein und verwüsteten die Einrichtung.
An die Wände wurden die Wörter „PKK" und „APO" gesprüht. Auf Bildern war zu sehen, wie mehrere Flaggen der verschiedenen türkischen Volksgruppen von den Wänden heruntergerissen wurden.
Ebenso wurden Porträts des Gründers der Türkischen Republik, Mustafa Kemal Atatürk, und von dem im Jahr 2009 bei einem Hubschrauberunfall ums Leben gekommene ehemalige Vorsitzende der Partei der Großen Einheit (BBP), Muhsin Yazıcıoğlu, beschmiert und beschädigt.
Der Vorsitzende des Vereins rief in einer Pressekonferenz die Mitglieder des Vereins als auch die türkische Gesellschaft in Deutschland zur Ruhe und Besonnenheit auf.
Die Zahl der Moschee- und Vereins-Attacken ist in den letzten Jahren wieder rasant gestiegen. In fast allen Fällen konnte ein Bezug zur PKK festgestellt werden.
Die Bundesregierung stuft die PKK offiziell als Terrororganisation ein. Dennoch machen ihre Anhänger öffentlich Propaganda für ihren angeblichen „Freiheits-Kampf" im Osten der Türkei. Demonstrationen im Namen der Terrororganisation werden nicht offiziell unterbunden.
Die PKK wurde 1978 gegründet und kämpfte gegen die türkische Regierung für ein unabhängiges Kurdistan bis Anfang der 2000er Jahre. Mit der Zeit änderten sie ihr Ziel dazu, die Autonomie in den hauptsächlich kurdischen Gebieten zu bekommen. Die PKK wird als Terrororganisation in der Türkei, den Vereinigten Staaten und der EU anerkannt. Sie nahmen ihren bewaffneten Kampf, nach dem Waffenstillstand im späten Juli 2015, wieder auf.