Australien: Terroranschlag auf Passagierflugzeug vereitelt

AFP
Die australischen Behörden haben nach eigenen Angaben einen Anschlag auf ein Flugzeug vereitelt. Durch eine Anti-Terror-Razzia am Vortag sei ein "terroristischer Plan, ein Flugzeug zum Absturz zu bringen", durchkreuzt worden, sagte Premierminister Malcolm Turnbull am Sonntag. An allen großen Flughäfen des Landes wurden die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt.

Bei den Durchsuchungen in Sydney hatte die australische Polizei am Samstag vier Verdächtige festgenommen. Es sei nicht von einem Einzeltäter, sondern von einem "ausgearbeiteten" Anschlagsplan auszugehen, sagte Turnbull.

Die australischen Behörden hätten "glaubhafte Informationen" von ausländischen Geheimdiensten erhalten, wonach eine Gruppe in Sydney einen Anschlag mit einem selbst gebauten Sprengsatz geplant habe.

Nach Angaben des Senders ABC wurde bei den Durchsuchungen in Sydney Material zum Bau einer Bombe sichergestellt. Demnach wollten die Täter den Sprengsatz an Bord eines Flugzeugs schmuggeln und ihn dort zünden.

Die Behörden machten zunächst keine Angaben dazu, ob sich die mutmaßlichen Anschlagspläne gegen einen Inlandsflug oder eine internationale Verbindung richteten. Die Zeitung "Daily Telegraph" aus Sydney berichtete, Ziel sei ein Inlandsflug gewesen.

Reisende wurden aufgerufen, sich mindestens zwei Stunden vor ihrem Inlandsflug am Flughafen für die Sicherheitskontrollen einzufinden. Wer ins Ausland reisen wollte, sollte noch eine Stunde früher zum Terminal kommen. Es handele sich um "Vorsichtsmaßnahmen", erklärte die Fluglinie Virgin Australia. Es gebe keinen Grund zur Sorge.

Australien ist zunehmend alarmiert angesichts möglicher Anschläge durch Einzeltäter, die sich von Gruppen wie der Terrororganisation Daesh inspiriert fühlen. Zudem warnen die australischen Behörden vor Anschlägen durch immer jüngere potenzielle Attentäter.

In Australien gilt seit September 2014 eine erhöhte Terrorwarnstufe. Seitdem verschärfte die Regierung die Anti-Terror-Gesetze. Die Behörden verhinderten nach eigenen Angaben bis zum Samstag zwölf Anschläge, mehr als 60 Verdächtige wurden angeklagt. Fünf Anschläge konnten nicht vereitelt werden.

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