In Buenos Aires haben Tausende gegen den G20-Gipfel protestiert. Die Demonstration blieb weitgehend friedlich. Die Polizei hatte die Gegend um den Veranstaltungsort weiträumig abgeriegelt. 25.000 Polizisten sind im Einsatz.
Um Ausschreitungen wie bei dem Gipfel im vergangenen Jahr in Hamburg zu vermeiden, hatte Argentinien Freitag als Feiertag erklärt. Der öffentliche Nahverkehr wurde eingestellt und die Regierung rief die Bevölkerung auf, die Hauptstadt für die Dauer des Gipfels zu verlassen.
Die Demonstranten zogen über die Avenida 9 de Julio, eine Hauptverkehrsader der argentinischen Metropole, zum Kongress. "Wir sind gegen die Strategien der G20, die die Welt auseinanderreißen", sagte eine der Demonstranten, die 54-jährige Fabrikarbeiterin Patricia Silvino. "Nieder mit dem Kapitalismus und nieder mit G20", rief der Mathematiklehrer Benjamin Grillo (59).
Der Gipfel der Staats- und Regierungschefs der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) hat am Freitag in Buenos Aires begonnen und geht noch bis Samstag. Wegen einer Panne an ihrem Regierungsflugzeug traf Bundeskanzlerin Angela Merkel verspätet und erst am Abend in Argentinien ein. Zu den Hauptthemen des Treffens gehören der Handelsstreit zwischen den USA und China sowie der Streit um Russlands Außenpolitik. Große Erwartungen sind an ein bilaterales Treffen von US-Präsident Donald Trump und seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping geknüpft. Eine Zusammenkunft mit Russlands Präsident Wladimir Putin sagte Trump kurzfristig ab.