Deutlich weniger Menschen als erwartet haben am Samstag in Berlin an einer Demonstration gegen die rechtspopulistische AfD teilgenommen. Unter dem Motto "Aufstehen gegen Rassismus" versammelten sich am Nachmittag nach Angaben der Polizei rund 2500 Menschen zu einem Demonstrationszug, der auch an der Bundesgeschäftsstelle der AfD vorbei führte. Die Veranstalter, die mit 10.000 Teilnehmern gerechnet hatten, sprachen von mehr als 6000 Teilnehmern.
Einem Polizeisprecher zufolge verlief die Demonstration ruhig. Bis auf den vereinzelten Einsatz von Pyrotechnik und Sprayaktionen habe es keine Zwischenfälle gegeben.
Zu dem Protest hatte ein Bündnis aus Verbänden und Organisationen aufgerufen. "Die AfD ist zu einer ernsthaften Gefahr geworden für all jene, die nicht in ihr rechtes Weltbild passen", erklärten die Veranstalter. Seit Monaten vergifte die Partei "den öffentlichen Diskurs mit rechter Hetze und populistisch rückwärtsgewandten Parolen", erklärte Ronda Kipka für das Bündnis.
Die AfD stand bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am Sonntag vor ihrem Einzug in das nächste Landesparlament. Umfragen zufolge könnten die Rechtspopulisten größte Oppositionskraft werden und mehr Stimmen holen als die CDU. Die AfD steht für einen klaren Anti-Islam-Kurs und ist rechtspopulistisch und nationalkonservativ.